Erstellt am: 23.10.2006 |
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19. Oktober 2006 |
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Heute war es einmal etwas leichter. Erst um 07.00 Uhr begann sich der Weck zu melden. Das war richtig erholsam. Zusammenpacken und auf zur Spedition Roock, wo der Traktor sicher die Nacht verbracht hatte. Gepäck aufladen und starten. Oje. in der Nacht war es etwas kälter und ich musste ein paar mal starten bis der Traktor schwermütig zu laufen begann. Das Motorgeräusch nahm aber nach ein paar Minuten wieder den altbekannten Sound an. Jetzt beginnt die schwierigste Etappe der Heimreise. Mein Freund Gaggi und ich fuhren mit Traktor und Promotionshänger Richtung Zentrum. Wo wir eine Runde am Ring drehten. Anschließend suchten wir uns die Maria Hilfer Straße um die Werbetrommel ordentlich zu rühren. Da ich mich in Wien nicht gerade gut auskenne, eigentlich überhaupt nicht habe ich mich mächtig verfahren und stand irgendwo. Mit Traktor und Hänger am Ring und Gürtel ohne ausreichende Ortskenntnisse in der Stoßzeit, ist es ein Erlebnis für sich. Dazu kam erschwerend, dass der Anhänger keinen Blinker hat. Somit konnten die nachfolgenden Fahrzeuge nicht ahnen, dass wir einen Spurwechsel machen wollen. Teilweise mussten wir über zwei Spuren wechseln. Es war einfach wieder einmal eine total verrückte Aktion die mir absolut spaß machte. Immer war alles offen. Schaffen wir den Spurwechsel bis zur Ampel oder nicht? Wenn nicht wie kommen wir wieder an diese Kreuzung zurück. Diese Frage stellte sich andauernd. Somit habe ich mich auch andauernd verfahren. Denn meistens ging sich der Spurwechsel nicht aus. Es war aber trotzdem ein tolles Erlebnis. Irgendwann landeten wir auf der rechten Wienzeile. Somit hatte ich wieder einen Anhaltspunkt. Wir tuckerten zum Technischen Museum das ich natürlich auch weiß und dann in die lange ersehnte Maria Hilfer Straße. Einmal auf und ab. Viele staunende Augen. Durch das neue Design kannte keiner den Traktor. Aber gestaunt haben doch sehr viele Augen. Wahrscheinlich hat mich der Großteil einem Zirkus zugeordnet oder sonst irgendwo. Gaggi mein Beifahrer hat mich beim Westbahnhof wieder verlassen. Er wollte grundsätzlich bis nach Hause mitfahren. Da ich mir nicht sicher war ob ich den Zeitplan halten kann, fuhr er sicherheitshalber mit dem Zug nach Hause. Denn er hat gerade eine Baustelle zu Hause und muss mit seiner Freizeit haushalten. Gegen Mittag hatte ich die Stadtgrenze erreicht. Zum Tanken fuhr ich zu einem Supermarkt am Stadtrand. Schnell einmal 72 Liter Salatöl gekauft und ein paar Happen zum Essen. Ohne unnötigen Aufenthalt ging die Reise weiter. Da ich ohnehin schon wieder im Zeitverzug war.
Gemütlich aber mit aller Geschwindigkeit die der Polide hergab bewegte ich mich auf dem Highway Nr. 1 für Traktorfahrer also der B1 Richtung Westen. Der Kompass zeigt zwar Norden an, das er seit Tagen schon macht aber ich ließ mich von ihm nicht täuschen. Als es kurz nach 16.00 Uhr war, erreichte ich die BLT Wieselburg. Die BLT (Biomass-Logistics-Technology) ist die Staatliche Bundesanstalt für Forschung und Entwicklung im Bereich Erneuerbarer Energie und Landmaschinen. Der Grund meines Besuches diente nicht der Forschung sondern ich wollte den Damen und Herren die im Bereich Pflanzenöl forschen einfach mein Projekt vorstellen. Leider waren die meisten schon außer Haus. Da die zeit mittlerweile schon ziemlich fortgeschritten war und ich unangemeldet kam. Herr Hofrat Manfred Wörgetter war soeben aus Wien zurückgekommen. Ich hatte mit ihm per e-mail bereits Kontakt. Er ist zwar nicht direkt in die Pflanzenölforschung eingebunden hat sich aber um mich angenommen. Wir wechselten ein paar Worte und anschließend wurden noch ein paar Fotos geschossen. Ich erzählte der netten Dame die mich fotografierte und einem Herrn der zufällig dazu gestoßen war und sich auch für mein Projekt interessierte noch einiges über die Reise und die Hintergründe. Schon musste ich mich wieder auf den Weg machen bevor die Dunkelheit mich überraschte. Da ich am Promotionshänger keine Beleuchtung habe, kann ich nur tagsüber fahren. Das nächste Ziel das ich vor Augen hatte war der Traktorexperte Franz Haumer aus Wolfsbach das in der nähe von Seitenstetten in NÖ liegt. 2 Km vor dem Ziel als es einen steilen berg hinaufging saugte die Einspritzpumpe Luft an. „Auch das noch!“ Der Tank ist leer. Da die Tankanzeige noch nicht angeschlossen ist kann ich nur immer beim Tankdeckel hineinschauen wie volle er ist. Das Problem ist bekannt, dass man aufgrund des flachen Tankes den Inhalt schwer schätzen kann. Bei der letzten Kontrolle den Kraftstoffstand betreffend ist es mir so ergangen, dass ich mich total verschätzt habe. Zeit wollte ich keine verlieren, da die Dämmerung schon nahte und entschied das genug Salatöl im Tank ist um zu Franz zu gelange. Demnach war nicht so. Anruf genügte. Franz kam mit seinem Traktor und schleppte mich in seine Werkstatt. Kurz einmal entlüften und Salatöl tanken und schon war er wieder startklar. Wir unterhielten uns noch einige Stunden und ich fuhr anschließend zur Pension wo für mich bereits ein Zimmer reserviert war.
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